Jugend-News

Friesdorfer im Land der Wikinger!

Di., 20. Oktober 2015

(M.A) Herbstzeit ist Reisezeit. Immer wenn die Tage dunkler werden und die ersten Blätter von den Bäumen fallen, machen sich die reiselustigen Friesdorfer auf den Weg, um fremde Kulturen und neue Länder kennenzulernen. Diesmal hieß das Ziel Dänemark. Das Land von Hans Christian Andersen und den Wikinger stand schon seit ein paar Jahren auf der Wunschliste der Verantwortlichen und diesmal klappte es tatsächlich.

Die Planung begann im Juli. Schnell war klar, es musste ein großes Haus her, ein sehr großes Haus. Gleich 17 Badmintonverrückte hatten sich für das Event des Jahres angemeldet und fieberten dem Oktober entgegen.

Am Sonntag den 11.10. 2015 war es dann soweit.  Zwei nagelneue 9-Sitzer von der Firma Gieraths aus Bergisch Gladbach machten sich gegen 7.15 Uhr auf den Weg nach Dänemark. Die ersten drei Stunden vergingen wie im Flug und kurz vor Bremen war dann die erste Pause angesagt.

Nachdem sich alle gestärkt hatten, ging es weiter Richtung Puttgarden. Dort wartete bereits die Fähre, die uns nach Rødby und somit auf dänischen Boden brachte. Die letzten 90 Minuten Autofahrt gingen schnell dahin und auch ein entlaufendes Pony, welches meinte sich uns in den Weg stellen zu müssen, konnte uns nur minimal aufhalten.

Als wir gegen 16.00 Uhr dann an unserem Haus ankamen staunten wir nicht schlecht. Wir hatten ein Haus gemietet und bekamen ein kleines Anwesen. Mika fühlte sich sofort wie der Gutsherr von Hvalsø und schloss unsere Gemächer auf.

Eine große Küche, ein Tagungsraum, ein Teezimmer, ein riesiges Wohnzimmer, drei Bäder und 10 Schlafzimmer standen für uns bereit. Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns allerdings das dies längst nicht alles war. Zu einem guten Anwesen gehört natürlich ein kleiner Park mit zwei Weihern.  Wir waren begeistert!

Schnell wurden die Zimmer vergeben und dank Christa stand auch bereits ein leckeres und durchaus würziges Chili con Carne auf dem Ofen. Für Feuer war also gesorgt und so wurde es ein erster langer, aber äußerst lustiger Abend.

Am nächsten Morgen bat Micha die Jugendlichen um 8.30 Uhr zum Training. Workout stand auf dem Programm. 25 Minuten wurde geschwitzt, gekeucht und geschnauft, bevor eine erholsame Dusche und ein gutes Frühstück auf die Teilnehmer warteten.

Danach hieß es wieder einsteigen ins Auto und ab nach Kopenhagen. Der erste von zwei Tagen in der Hauptstadt Dänemarks stand vor der Tür.  

Nach einem kurzen Fußmarsch vorbei an herrlich gelegenen Seen, ging es dann schnurstracks Richtung Innenstadt. Unser erster Anlaufpunkt war der Rundetaarn.  Dort findet man heute noch das älteste Observatorium Europas und man hat einen tollen Blick über die Stadt Kopenhagen.

Nach kurzer Verweildauer ging es für uns aber auch schon weiter und wir schlenderten eine Runde durch die Einkaufsmeile Strøget. Hier konnte jeder nach Herzenslust shoppen oder in einem der zahlreichen Cafés gemütlich einen Kaffee  zu sich nehmen.

So langsam schritt die Zeit ohne dass wir es bemerkt hatten voran und wir mussten uns sputen. Als nächstes gingen wir an Board. Mit einem Ausflugsschiff bewegten wir uns nun durch Kopenhagen. Die Route führte an vielen Sehenswürdigkeiten entlang und gestattete uns einen völligen neuen Blick auf die Hauptstadt Dänemarks. Nach knapp einer Stunde war es damit aber auch vorbei und wir marschierten zum Schloss Christiansborg hinüber, wo Kathrin ihren Vortrag hielt.

Wie schon in Paris, so hatte auch diesmal wieder jeder eine Sehenswürdigkeit zugewiesen bekommen und musste vor Ort einen kurzen Vortrag halten.

So langsam klang der erste Tag aus, doch kurz vor Ende stand noch eine weitere sehr schöne Sehenswürdigkeit auf dem Programm. Es ging zum Nyhan Hafen. In dem künstlich angelegten Hafen konnten wir noch mal die Seele baumeln lassen, bevor wir uns dann auf den Heimweg machten.

Nun wurde wieder gekocht und viel gespielt. Das Kartenspiel „Lügen“ stand hoch im Kurs und auch Micha, der das Spiel bis dahin nicht kannte, hatte seine helle Freude an diesem Spiel.

Am nächsten Morgen ging es wieder nach Kopenhagen. Allerdings nicht bevor die tägliche Routine vollbracht war. Workout war wieder mal angesagt und nach dem Frühstück ging es dann zum zweiten Mal in die dänische Hauptstadt.

Die Vorzeichen hatten sich etwas geändert. Das Wetter war mehr als durchwachsen. Es regnete und die gefühlten 5 Grad taten ihr übriges. Trotzdem kämpfte sich der Friesdorf Tross durch das kühle Kopenhagen. Schon zu Beginn wurden wir belohnt. Trotz einer leichten Verspätung wurden wir Zeuge der Wachablösung die täglich um 12.00 Uhr rund um das Schloss Amalienborg  (hier wohnt die Königin) abgehalten wird.

Danach ging es wohl zum kleinsten Wahrzeichen der Welt. Die kleine Meerjungfrau empfing uns mit Dauerregen und es hatte den Anschein als hätte sich das Wetter gegen uns verschworen. 

Hier konnten wir nicht lange verweilen und machten uns auf Richtung Frederikskirche. Die imposante  Kirche bot uns erst einmal etwas Schutz vor dem Wetter und lud zu einer kleinen Pause ein.

Der letzte Programmpunkt am diesen Tag war das Schloss Rosenborg. Hier konnten wir eine großartige Ausstellung durch die Epochen der verschiedenen Zeiten bewundern und bestaunen. Wie im Flug verging die Zeit und es hieß Abschied nehmen von Kopenhagen. Zwei wunderschöne Tage in einer charmanten Stadt fanden ein schnelles Ende und werden bestimmt lange in Erinnerung bleiben.

Der nächste Tag versprach viel Ruhe. Wir hatten einen Tag  Pause eingeplant und neben einem  ausgiebigen Frühstück, vor allem Spiele eingeplant. Wie nicht anders zu erwarten, waren die Spiele Buzz und Sing Star auf der PS 3 der Renner. Stundenlang wurde geraten und gesungen. Besonders zwei Koryphäen bestachen durch ihre Sangeslust. Gemeint waren damit Meike und Marco, in Fachkreisen nur die „Engels-Sister“ genannt. Niemand konnte die beiden stoppen und so sangen sie stundenlang jeden Gegner in Grund und Boden.

Am Abend gab es dann noch eine kleine Küchenparty, hier konnte man nach Herzenslust Pizza belegen und backen. Auch dieser Tag verging leider wieder viel zu schnell und somit stand bereits der Donnerstag vor der Tür.

Donnerstag war Roskilde Tag. Hier besuchten wir das Wikinger Museum. Ein einmalig schönes Museum, welches nicht nur zum zusehen, sondern auch zum mitmachen einlud.

Mit viel guter Laune verließen wir den Ort der Wikinger und schauten noch kurz in Roskilde vorbei.

Nachdem Abendessen lud Carmen zum Spieleabend ein. In der Manier von Schlag den Raab mussten vier Teams verschiedene Aufgaben bestehen. Hier kam es dann zu einem regelrechten Eklat. Die Teams von Florian und Micha wurden durch die Spielleitung regelrecht aus dem Turnier gemobbt und belegten damit am Ende den letzten und vorletzten Platz.  Dies wird höchstwahrscheinlich noch ein Nachspiel haben. Beide haben angekündigt ihre Anwälte einzuschalten. ;-).  Am Ende ging ein toller Abend zu Ende. Es wurde viel gelacht, gekämpft und angefeuert.

Am nächsten Morgen stand das eigentliche Highlight der Woche auf dem Programm: der Besuch der Denmark Open. Nach einer Fahrt über die imposante Storebæltsbroen erreichten wir Odense. Hier mussten wir zunächst feststellen, dass Hojstrupvej nicht gleich Højstrupvej ist, saßen aber trotzdem alle rechtzeitig auf unseren Plätzen, auf denen man den Eindruck haben konnte, die Spieler landen beim nächsten Umsprung auf unserem Schoß.

Zwar waren im Viertelfinale keine deutschen Spieler mehr vertreten, aber europäische Teilnehmer in allen Disziplinen und ein internes Tippspiel (das Matthias im Stechen gewinnen konnte) sorgten trotzdem für gespannte Stimmung in Reihen der Friesdorfer. Gleich zu Beginn feierte das dänische Mixed einen umjubelten Sieg und Marco konnte mit seiner eigens erworbenen Dänemark-Flagge punkten. Nach einem ungefährdeten Sieg der spanischen Weltmeisterin und diversen rasanten asiatischen Doppelduellen wartete die ganze Halle auf das Spiel des Tages: Doppelolympiasieger Lin Dan gegen den Local Hero Viktor Axelsen, der schon vor Betreten der Halle mit Sprechchören gefeiert wurde. Dass er den großen Favoriten aus China dann aber förmlich aus der Halle schießten würde, hatte sicher niemand erwartet. Ob dafür allein seine überragende Leistung oder auch die lustlos wirkende Einstellung von Lin Dan verantwortlich war, darüber rätseln die selbsternannten Experten aus Friesdorf bis heute.

Während die Jugend nun auf Autogramm- und Fotojagd ging, erlebten die restlichen Zuschauer ein echtes Kuriosum: ein Linienrichter war vom Damendoppel offenbar so gelangweilt, dass er mitten in einem Ballwechsel einschlief und vom Hauptschiedsrichter geweckt werden musste, als dieser von ihm wissen wollte, ob der Ball den nun im Aus gewesen sei. Wir hingegen hatten auch nach 7 Stunden nicht genug Badminton gesehen und bejubelten gegen kurz vor 11 den Sieg des dänischen Herrendoppels.

Am Samstag hieß es dann noch einmal früh aufstehen, denn vor dem Besuch der Halbfinalspiele wollten wir dem Hans Christian Andersen Haus noch einen kurzen Besuch abstatten. Pünktlich um 12 hatten wir aber unsere Plätze wieder eingenommen und auch am Samstag waren die Spiele mit dänischer Beteiligung wieder die Highlights, leider gingen diese aber allesamt an die asiatischen Gegner. Am knappsten verpasste Viktor Axelsen den Finaleinzug, er lieferte sich mit dem Weltranglisten Chen Long über zweieinhalb Sätze ein packendes Match konnte seine Führung aber nicht nach Hause bringen. Einen großen Fanclub hatte übrigens auch die junge Inderin P.V. Sindhu mitgebracht, unter lauten „India, Indiaaah“ Schlachtrufen und zur besonderen Freude des erklärten Marin-Gegners Micha, konnte Sindhu die Spanierin in drei langen Sätzen niederringen. Der einzige, den das völlig kalt ließ war David, er hatte sich ein Beispiel am Linienrichter vom Vortag genommen und war inzwischen in Mikas Arm eingeschlafen.

Wieder zurück in Hvalsø ließen wir die Woche mit einem kleinen Abschiedsumtrunk ausklingen. Am Sonntag ging es dann um 7.00 Uhr Richtung Heimat, wieder über die Fähre, wo es diesmal sogar Geschenke gab, allerdings „only for the girls“. Nach gut 9 Stunden Fahrt erreichten wir schließlich Bonn und eine sehr gelungene Woche ging zu Ende. Man kann sich wohl sicher sein, dass alle Mitfahrer auch beim nächsten Mal gerne dabei sind wenn es wieder heißt: Friesdorf on Tour!

Hier geht es zu den Bildern der Dänemark-Tour!