Spitzenspiel in Hobbyliga Süd 2!
Di., 12. November 2024
(TEAM7) An einem trüben Samstag im Novemberkleid sollte es zum großen Showdown kommen: Die 7. Mannschaft des DJK BW Friesdorf empfing den Spitzenreiter aus Opladen. Friesdorf 7 ist Punktgleich, es ging um die Führung der neugründeten Liga. Opladen schickte seine beste Kavallerie in die Geburtsstadt Beethovens. Freundlichkeiten wurden keine ausgetauscht, denn allen Beteiligten war bewusst, was hier auf dem Spiel stand. Nichts weniger als die alleinige Vorherrschaft in der Hobbyliga Süd 2 des Deutschen Badmintonverbandes. Hier kann zwar niemand auf- und absteigen, aber ein Plätzchen an der tabellarischen Sonne füttert garantiert die persönlichen Memoiren.
Nicht nur Opladen bot die beste Truppe auf, auch auf Friesdorfer Seite konnte sich Capitano Max von seinen jungväterlichen Pflichten für ein gewaltiges Comeback loseisen und hatte seinen über Wochen ausgetüftelten Matchplan im Gepäck. Der fiel aber prompt aus, da Helmut sich in der vorangegangenen Trainingseinheit komplett verausgabt hatte.
Das dritte Doppel mit seinem neuen Lieblingsdoppelpartner Marius S. verlief auch direkt wie geplant. Das generische Mixed-Team aus Opladen spielte nicht schlecht und es war erkennbar, dass beide über immense Erfahrung und Spielstärke verfügten. Doch die Kombination aus nervenzerfetzenden Angaben von Max, der Athletik von Marius und das beinahe schon blinde Verständnis der Friesdorfer untereinander ließen einen niemals gefährdeten Sieg folgen. Lediglich an den Laufwegen und der Taktik können die Blau-Weißen sicherlich noch feilen. – Sensationelles 1:0 für Friesdorf.

Zeitgleich wurde das erste Doppel in einer noch unbekannten Konstellation bestritten. Vijai und Marvin hatten am Anfang der Partie leider noch Schwierigkeiten und machten einige Fehler. Zum Ende hin wurden sie aber immer stärker. Es nützte nichts. Insgesamt verloren sie aber in 2 Sätzen. Das bald der erste Sieg folgen soll, darauf gaben sich die beiden Friesdorfer nach dem Spiel die Hand drauf. Dazu O-TON:
„Ich habe meine beiden Doppelspiele mit neuen Partnern zum ersten Mal direkt im Spiel gespielt. Manchmal funktioniert es, aber nicht immer. Ich hatte immer noch einen harten Kampf, da die Gegner ein gutes Verständnis über ihre Partner Stärke und Schwäche hatten. Ich freue mich darauf, die Punktetabelle in den nächsten Spielen zu erklimmen…“ - Vijai
Unentschieden!
Der Gegner hatte Blut geleckt und forderte nun zum ersten Einzel. Minyi war an der Reihe. Die Beschreibung und Attribute der Kontrahenten sprach überwiegend für Friesdorf: „Alt“ gegen „Jung“, „Langsam“ gegen „Schnell“, „Roter Kopp“ gegen „Eisenlunge“, aber auch „äußerst Erfahren“ gegen „erste Erwachsenen-Saison“.
Minyi äußerte sich nach dem Spiel wie folgt: „Zu Beginn des Spiels war ich nervös, meine Aufschläge und Returns waren nicht stabil genug, und der Gegner konnte schnell einen Vorsprung aufbauen. Beim zweiten Satz habe ich mich zwar besser gefunden und meine Form verbessert, aber es war leider schon zu spät. Der Gegner hatte bereits einen starken Lauf und viel Selbstvertrauen aufgebaut. Trotz meiner verbesserten Leistung konnte ich den Rückstand nicht mehr aufholen.“ Die Erfahrung hat leider gesiegt. Die genauen Ergebnisse, s.u., lassen allerdings vermuten ein Dritter Satz wäre spätestens an uns gegangen wäre.
1:2 für Opladen und die waren nun richtig heiß und wollten den Sack zu machen. Direkt sollte das zweite Einzel gespielt werden.
Beflügelt von seinem ersten Sieg im Einzel gegen TSV Seelscheid 2 meldete sich Marius auch für das Einzel gegen Opladen bereit. Nicht wissend, dass sein Kontrahent aus Opladen Markus O. mindestens seit dem Jahr 2007 in den Ligen Deutschlands sein Unwesen trieb. Marius, der nicht einmal seit 2 Jahren aktiv Badminton spielt und sein 2. Herreneinzel bestritt, sah sich vor allem einer Rückhand gegenüber, die einschlug wie Mörsergranaten. Nach 3 Bällen war klar, technisch und vermutlich auch taktisch war der Friesdorfer unterlegen. Es blieb also nur eine Chance: Rennen bis die Lunge pfeift. Und so kam es auch. Jeder Punkt war ein einziger Kampf. Knapper ging's nicht und nur ein Fehler konnte das Spiel bereits entscheiden.

Im 1. Satz sah Marius bereits der sicheren Niederlage entgegen, als der Opladener 4 Punkte vorne lag. Doch hier kam das monatelange aktive wie passive Mentalcoaching durch den Friesdorfer Abteilungsleiter Michael A. ins Spiel und Marius behielt am Ende mit denkbar knappen 23:21 die Oberhand.
Der 2. Satz verlief praktisch genauso. Heftige Ballwechsel, brachiale Rückhände aus Opladen und eine 100% kämpferische Leistung des Friesdorfers Marius. Beim Stand von 7:4 passierte dann die Katastrophe: Marius knickte leicht um und spürte sofort einen heftigen Schmerz im Fuß. Er bat um eine kurze Pause, die der Kontrahent bereitwillig genehmigte. Er keuchte ja auch nicht schlecht. Die Teamkollegen aus Friesdorf kamen zur Hilfe. Max D. gab seine professionelle Diagnose ab, indem er Marius dazu aufforderte den Fuß auf den Zehenspitzen zu drehen. Das konnte der (richtige) Arzt und Teamkollege Ingo nicht auf sich sitzen lassen, hörte sich ebenfalls die Symptome an und bescheinigte zwar eine Verletzung aber auch, dass ein Weiterspielen nicht gefährlich sei. Und so biss Marius die Zähne zusammen und spielte den Satz mit - wie sich rausstellte - angerissenem Außenband zu Ende. Mit Erfolg, denn der Satz ging 21:19 aus. Welch ein Triumph gegen so einen erfahrenen Spieler! Nun musste nur noch das letzte Doppel aus Friesdorf gewinnen, um das 3:2 nach Hause zu holen. Alles war wieder offen!
Das zweite Doppel wurde somit als letzte Partie des Spieltages ausgetragen. Beim Stand von 2:2 also von Spieltag entscheidender Bedeutung. Und in ungewöhnlicher Konstellation: Opladener Mixed gegen Friesdorfer Herrendoppel. Eine enorme psychische Belastung ruhte auf den Friesdorfern Vijai und Ingo. Trotz kurz vor dem Spiel vorangegangene Trainingseinheit und äußerst konstruktiver Kritik, durch Teile der ersten Mannschaft, in der Satzpause reicht es am Ende nicht für die entscheidenden Punkte. Somit ließen die Mannschaftskollegen leider einen ähnlichen, unter körperlichen Qualen laufenden Siegeswillen, des Marius vermissen und verloren das fünfte Spiel gegen das Mixed-Team aus Opladen. Zugutehalten muss man den Friesdorfern allerdings, dass die Gegner bereits seit Dekaden zusammenspielen und jeden nur denkbaren Laufweg kannten.
Am Ende natürlich Schade, aber die Hobbyliga Süd 2 ist erwiesenermaßen erbarmungslos und nur Topleistungen in jedem Mannschaftsteil und allen Konstellationen führen zur Tabellenspitze.
Für Marius heißt es nun erstmal 6 Wochen Pause. Daher gute Besserung!
Die Ergebnisse findet ihr hier auf turnier.de!