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Singapore Open 2007 oder die „No Flash Light“ Hysterie geht weiter!

Sa., 30. Juni 2007

Peter Krämer berichtet über seinen Trip nach Singapur!

(P.K) Nachdem ich noch ein wenig Geld und Urlaub übrig hatte entschloss ich mich zu einem kleinen Trip nach Asien, um das Super Series Turnier in Singapore zu besuchen. Nach Buchung mit dem Reisebüro meines Vertrauens www.asia-travel.de und dann auch problemloser Anreise mit der wiederum hervorragenden „Singapore Airlines“ kam ich am späten Montagnachmittag in Singapore an. Am Dienstag um 09:00 Uhr begannen auch schon die ersten Qualifikationsspiele und natürlich war ich als einer der ersten Zuschauer in der imposanten „Indoor Arena“ Singapore.

Natürlich wurde ich wie an jedem folgenden Tag darauf hingewiesen dass das Fotografieren mit Blitz verboten ist. Dieses „No Flash Light“ begleitete mich durch das gesamte Turnier. Als man den Vorraum Halle betreten hat, fiel einen natürlich direkt der große Yonex-Stand ins Auge, der mit unglaublich günstigen Preisen seine Artikel preis bot. So kosteten z.B. zwei aktuelle T-Shirts 20 Singapore Doller, war umgerechnet ca. 10 EUR bedeutete. Leider war bei asiatischen Größe XL Schluss und die fiel leider noch ein wenig kleiner aus als bei uns in Deutschland. Aber man konnte sich auch mit so netten Dingen wie Yonex - Badeschlappen oder den neusten Schlägern zu absolut billigen Preisen eindecken.

Der Eintritt war für diesen Qualifikations-Tag frei und so konnte ich mir einen sehr guten Platz sichern. Die ersten Spiels begannen und auch die deutschen Teilnehmer mussten sich ihren Kontrahenten stellen. Als erstes musste Roman Spitko im HE zeigen dass auch Deutsche nicht so schlecht den Schläger schwingen können. Zu meiner Überraschung gewann er sogar und konnte in die nächste Runde einziehen. Dort verlor er aber gegen den Malayen Wong Chong Han. Die restlichen Deutschen konnten aber in ihren Spielen nur teilweise mithalten und so gab es eine sehr übersichtliche Teilnahme im Hauptturnier.

Bevor das Hauptturnier dann am Mittwoch begann, sicherte ich mir noch ein „Premium Season Ticket“ das einen bevorzugten Sitzplatz direkt an den Feldern beinhaltete. Dieses Ticket kostete 50 Singapore Doller, umgerechnet 25 EUR… diesen Preis muss man bei den
German Open fast für einen Tag bezahlen… also sehr billig. Billig war auch der große Verpflegungsstand, der alles bot was man bei einem solchen Turnier nahrhaftes braucht, angefangen von Chicken Pie über Nasi Goreng oder Bami Goreng für ca. 1,25 EUR… Da kann man nicht meckern… Spätestens am zweiten Turniertag kannten mich auch alle einheimischen Fans, die mich dann auch immer freudig begrüßten und es nicht fassen konnten, dass jemand nur für ein Turnier um die halbe Welt fliegt…

Die Spiele im Hauptturnier begannen dann Mittwochmorgen mit den Mixed Spielen und die meisten Deutschen konnten nicht nur in dieser Disziplin kurze Zeit später auch schon wieder Duschen gehen. Meines Erachtens fehlt den Deutschen nicht nur die Schlaghärte sondern auch die Schnelligkeit um mit den besten mitzuhalten… aber das ist ein Thema für sich…

Das DD Overzier/Mette konnte nach einem Sieg über ein französisches Paar in die zweite Runde einziehen und dort war dann gegen ein chinesisches Doppel, in der die beste Chinesische Frau der letzten Jahre in den Doppeldiziplinen Gao Ling spielt, auch Endstation… Im zweiten Satz konnten unsere Damen das Spiel ein wenig offener halten und sogar einige schöne Ballwechsel für sich entscheiden. Björn Joppien spielte im HE einen sehr guten zweiten Satz gegen Chen Yin, leider schaffte er es nicht diesen nach Hause zu bringen. Die einzige die mithalten kann ist Huaiwen Xu, die im DE erst im Halbfinale von der Weltmeisterin gestoppt werden konnte.

Das sportliche Niveau dieses Turniers war aber trotz der Deutschen sehr hoch und wirklich sehenswert. Das Zweitrundenspiel zwischen Peter Gade und Taufik Hidajat war alleine schon die Reise wert. Peter Gade zeigte sich in sehr guter Form und schaltete danach noch nach hartem Kampf seinen Landsmann Kenneth Jonassen aus ehe er im Halbfinale dann scheiterte. Der Weltranglistenerste Lin Dan scheiterte auch überraschend im Viertelfinale an dem in diesem Turnier nicht zu bezwingenden Boonsak Ponsana aus Thailand. Im Halbfinale hatte der Thailänder den letzten Einheimischen Spieler Ronald Susilo locker bezwungen und auch überraschenderweise im Endspiel den stärker eingeschätzten Chen Yu seine Grenzen aufgezeigt.

Im Herrendoppel gab es Ballwechsel zu sehen, die einfach unglaublich waren. Im Match der chinesischen Weltmeister gegen ein koreanisches Paar hauten sich die Spieler aus kürzester Entfernung die Bälle mit einer Geschwindigkeit um die Ohren das einem schwindelig geworden ist.
Überhaupt war die Spielgeschwindigkeit und Schlaghärte der besten Doppel einfach unglaublich. So was möchte man auch gerne mal von Deutschen Spielern sehen… aber da ist ein Gewinn im Lotto wahrscheinlicher… Na ja, Kanonenfutter muss es ja auch geben…grins…Die Halle war eigentlich an allen Tagen gut besucht, spätestens aber ab dem Halbfinale war die Stimmung unglaublich… Die einzelnen Fan Gruppen aus Indonesien, China und Malaysia feuerten ihre Lieblinge unentwegt an und die Stimmung wurde immer ausgelassener… Sogar der Malaysische Superfan, dem man vor zwei Jahren in Malaysia schon erlebt hatte war mit einer großen Gruppe Landsleute da und zog seine Show ab… Beim Halbfinale sah man sogar zwei dänische Fans, die sich ihre Gesichter in den Landesfarben angemalt hatten…
 
Zur meiner großen Überraschung erblickte ich donnerstags auch auf der Tribüne mitten im Chinesischen Nationalteam unseren ehemaligen Trainer Li Ang, der im Bonner Badmintonkreisen ja auch kein unbekannter ist. Ich bin natürlich direkt rüber und sprach ihn an.

Er erblickte mich und wir beide sahen uns ungläubig an. Er erzählte mir dann, dass er mit dem Chinesischen Nationalteam da war, aber leider am nächsten Tag nach Hongkong weiter musste um seine Geschäfte weiter voranzubringen. Schön das man auf der anderen Seite der Erde auch mal einen Bekannten trifft…

Leider war die Woche Weltklasse Badminton viel zu schnell vorbei, die Vorbereitungen für den Besuch des nächsten Weltkasse-Turniers in Asien laufen aber auch schon… dazu in einigen Monaten mehr…

Fazit: ca. 1200 Bilder gemacht, super billig Weltklasse Badminton gesehen, super nette Leute kennen gelernt und zu der Erkenntnis gekommen das der Bundestrainer das ärmste Schwein im deutschen Badmintonsport ist... die Verzweiflung über das schwache Spiel der Deutschen stand ihm nicht nur einmal ins Gesicht geschrieben…

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